Holzschnitte

Seit seiner Jugend beschäftigte sich Andreas Wiertz intensiv mit der Technik des Holzschnitts.

Nach einer kurzen gegenständlichen Phase wandte er sich bald der abstrakten Formgebung zu. Die Drucke wurden nach vorherigen zeichnerischen Entwürfen sorgfältig aus dem Holz geschnitten. Diese erste Phase fand ihren Abschluss im Druck der Celan-Mappe, sieben Farbholzschnitte nach Gedichten von Paul Celan im Jahr 1977 (Examensarbeit an der Kunstakademie Düsseldorf).

Die zweite Phase der Auseinandersetzung mit Holzschnitt begann im Jahr 1988.
Nach einer Krise: „Nichts ging mehr wie vorher“ änderte er sein Verfahren radikal:
Auf die schwarz grundierte Holzplatte wurde ohne Vorzeichnung in schneller, heftiger, spontaner „Attacke“ mit Hilfe von Stechbeitel, Flex oder sogar Kettensäge eingewirkt, der Druckstock eher aufgerissen als ausgeschnitten.

Auch der Druckvorgang änderte sich: Nach einem ersten, konventionellen Druckvorgang (Einfärben mit der Walze und Druck in der Presse) wurde die Druckfarbe in weiteren Schritten häufig mit dem Pinsel aufgetragen und nur noch ganz zart von Hand abgedruckt, was dann zu sehr „malerischen“ Druckergebnissen führt.
Darüber hinaus erprobte Wiertz weitere Verfahren auf vielfältige Weise, wie das Übermalen der Holzschnitte mit den Druckfarben auf Wasserbasis oder das Collagieren von Teilen unterschiedlicher Drucke.

Frühe Holzschnitte

Aus der Celan-Mappe, 1977

Holzschnitte nach 1988

Holzschnitt 1971, ohne Auflage, Papierformat: 53 x 63 cm

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